
Das große Reppa Münzen-Lexikon
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36 Beiträge in dieser Lexikon KategorieJ (Münzstättenzeichen)
Münzbuchstabe der Münzstätte Hamburg auf Münzen Deutschlands (1873 bis heute) und auf Münzen fürDeutsch-Ostafrika.
Jaeger, Kurt
Deutscher Numismatiker und Verfasser mehrerer Kataloge. Berühmt geworden ist Jaeger als Autor des Katalogs "Die Deutschen Münzen seit 1871", der 1942 zum ersten Mal erschien und 1975 bereits die 11. Auflage erfuhr. Die deutschen Münzen seit der Reichsgründung (Jaeger-Münzen) sind durchnummeriert (Jaeger-Nummern) und unter Beachtung münzgeschichtlicher Zusammenhänge beschrieben. Dieser Jaeger-Katalog zählt zu den wichtigsten Katalogen für das Sammelgeb...
Jagdhornpfennige
Württembergische einseitige Pfennige zu zwei Hellern ohne Jahresangabe. Sie sind nach dem Münzbild, einem Jagdhorn (als württembergische Helmzier) benannt. Sie wurden erstmals nach dem Riedlinger Münzvertrag von 1423 geschlagen. Zuvor (nach 1404) erschienen bereits im Vierschlag geschlagene Heller, die auf der Vs. das Jagdhorn zeigen, das für Jahrhunderte das Kennzeichen der Pfennige und Heller war.Die nach dem Riedlinger Vertrag von 1423 geprägten Jagdhornpfennige zeigen das Jagdhorn mit ...
Jagdmünzen und -medaillen
Das Sammelgebiet von Jagdmünzen und -medaillen umfasst Gepräge mit Jagdmotiven, -symbolen und -sprüchen seit dem Altertum. Seit dem 16. Jh. wurden auch Hubertusmünzen mit der Darstellung des Schutzheiligen der Jagd geprägt. Ebenfalls zu diesem Gebiet zählen die Falkentaler und -gulden aus dem 18. Jh. mit den Motiven der Falkenbeize. Meist wird jedoch Jagdwild dargestellt, wie z.B. auf Ebergulden, Hirschdukaten, -gulden und -talern und den Schnepfenhellern. Die Stücke wurden meist als Pr
Jaital
1. Billonmünze der Sultane von Delhi aus dem 13./14. Jh. im Wert eines halben Dugani. 64 Jaital = 1 Tanka (Bronze).2. Kupfermünze im hinduistischen Großreich Vijayanagar, das in Südindien von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 16. Jh.s bestand. Die gleichnamige Hauptstadt Vijayanagar soll mit etwa 1.000.000 Einwohnern zu den größten Städten der damaligen Welt gezählt haben.
Jakobstaler
Ausbeutetaler der St. Jakobszeche zu Lautenthal im Harz, die 1633/34 unter Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613-1634) ausgebracht wurden. Die Vs. der Silbermünzen zeigt das Wappen in verschiedenen Varianten, die Rs. den hl. Jakob mit Wanderstab. Es gab sowohl Teil- (1/4, 1/2) als auch Mehrfachstücke (Schaustücke bis zu einem Wert von 12 Talern).
Janus
Einer der ältesten und rätselhaftesten römischen Götter, dessen Wesen und Darstellung im Doppelkopf noch keine sichere Deutung gefunden hat. Die Theorie, wonach Janus das Numen der Haustür, Gott der Ein- und Ausgänge und der Passagen sei, ist fraglich geworden. Das Wort bedeutet "gedeckter Gang", wie das Forum, auf dem die Geldwechsler und Bankiers arbeiteten. Die römische Januspforte war in Kriegszeiten offen, in Friedenszeiten geschlossen. Alle Bräuche, ...
Januskopf
Janus (auch Ianus) ist ein römischer Gott, in der griechischen Mythologie gibt es kein entsprechendes Ebenbild. Janus ist der Gott allen Ursprungs, des Anfangs und des Endes sowie aller Türen und Pforten. Sein Name leitet sich aus den lateinischen Wörtern ianua und janus ab. Ianua bedeutet Tür und janus steht für jeden unverschlossenen Durchgang. Der Januskopf ist das Symbol für Dualität und Zwiespältigkeit schlechthin. Er zeigt, dass alles Gute auch immer etwas Böse innehat. In der Myt...
Je-Steine
Länglich-oval geschliffene Wertsteine der Dani, einem Papuavolk aus dem Beliemtal im zentralen Hochland von Westneuguinea. Die noch bis ins 20. Jh. steinzeitlich lebenden Dani-Leute tauschten die Schiefersteine von den benachbarten Jalemo ein. Die Wertsteine konnten eine Länge bis zu 60 cm, 20 cm Breite und 20 mm Dicke erreichen. Ihre Bewertung war abhängig von Größe, Farbgebung und Form. Sie dienten als Brautpreis und als Zeremonialgeld, u.a. bei Initialriten, festlich...
Jefferson Nickel
Bezeichnung des US-amerikanischen 5-Cent-Stücks, das 1938 dem Typ Buffalo Nickel folgte. Die Vs. zeigt Thomas Jefferson, den dritten Präsidenten der USA (1801-1809) und Autor der Unabhängigkeitserklärung (1776). Die Rs. zeigt die Vorderansicht seines Wohnsitzes Monticello, der nach seinen eigenen Entwürfen in Virginia gebaut wurde. Die zu 75% aus Kupfer und 25% Nickel zusammengesetzte Legierung wurde während des 2. Weltkriegs geändert: Der sog. Wartime-Nickel (kurz: Warnick) enthielt von ...
Jefimok
Rubeljefimok
Russischer Ausdruck für Taler, der sich - über die polnische Bezeichnung Joachimik - von der Bezeichnung Joachimstaler ableitet. Durch den Handel mit Westeuropa kam Russland im 16. Jh. in den Besitz westeuropäischer Taler. Der Handel war staatlich monopolisiert, der Umlauf der Taler innerhalb Russlands strengstens verboten. Zwar wurde der Rubel seit 1534 schon zu 100 Kopeken gerechnet, jedoch nicht ausgeprägt, sodass praktisch nur Kopeke und Denga im Umlauf waren.Zwischen 1653 u...
Jérôme d'or
Hieronymus d'or
Goldmünze zu 5 Talern (Pistole), die der jüngere Bruder Napoleons, Jérôme (Hieronymus) Napoleon, als König des neu geschaffenen Königreichs Westphalen, zwischen 1810 und 1812 in Braunschweig prägen ließ. Sie zeigen auf der Vs. Büste oder Wappen, auf der Rs. die Wertbezeichnung. Es gab auch doppelte Jérôme d'ors.
Jeton
Ursprünglich eigentlich Auswurfmünzen, die zum Gedenken an Krönungen und große Feierlichkeiten aufbewahrt wurden. Seit der Mitte des 13. Jh.s wurden in Frankreich sog. "Gectoirs" hergestellt, seit dem 16. Jh. Jetons genannt. Die Darstellungen auf den Jetons waren den Münzbildern häufig zum Verwechseln ähnlich, die Jetons bestanden jedoch aus unedlen Metallen (Kupfer und Legierungen). Das Wort leitet sich von frz. jeter (werfen) ab. Die Jetons stellen eine dem...
Jiao
Bezeichnung des 10-Cent-Stückes der Volksrepublik China, in anderer Transkription Chiao. 10 Jiao = 1 Yuan (Dollar).
Joachimstaler
Bezeichnung der bedeutenden Guldengroschen aus dem böhmischen St. Joachimsthal, die zwischen 1520 und 1528 in großen Mengen gemünzt wurden und dem Thaler (später: Taler) ihren Namen gaben. Die Grafen Schlick fanden erhebliche Silbervorkommen im südlichen Erzgebirge nahe Konradsgrün, das nach einer kurzen stürmischen wirtschaftlichen Entwicklung zur freien Bergstadt erhoben und in Joachimsthal umbenannt wurde. Nach einigen Widerständen erhielt Graf Stephan Schlick vom böhmischen Landtag ...
Joachimstaler Medaillen
Sammelbezeichnung für eine Reihe von Medaillen, die im silberreichen St. Joachimsthal in der Mitte des 16. Jh.s hergestellt wurden. Sie zeigen in der Regel religiöse Motive, auch die beliebten Reformationsmedaillen auf Luther und die Hustaler gehören hierher. Ebenso die Medaillen, die als Talisman und zur Abwehr von Krankheiten Verwendung fanden, wie die Pesttaler. Zu den Medailleuren zählen Hieronymus Magdeburger, der auch im sächsischen Annaberg arbeitete, und die Medailleurfamilien Mili...
João
Beiname der Peca, nach dem portugiesischen König João (Johann) V. (1722-1750) benannt. Die Goldmünze wurde im Jahr 1722 im Wert von 6400 Reis eingeführt. Die beliebte Handelsmünze mit einem konstanten Gewicht von 14,3 g (916/1000 fein) zeigte als erste portugiesische Goldmünze das Porträt des Königs. Siehe auch Joe.
Joe
Bezeichnung der portugiesischen Goldhandelsmünze João auf den Westindischen Inseln. Im ausgehenden 18. Jh. kamen Fälschungen englischer und amerikanischer Privatprägeanstalten zu einem verminderten Feingehalt in Umlauf. Die englischen und französischen Verwaltungen ließen daraufhin die Stücke gegenstempeln.
Jubiläumsmünzen
Gedenkmünzen auf die Wiederkehr eines Ereignisses, z.B. Regierungsantritt oder Heirat eines Herrschers.
Judaea-Capta-Münzen
Diese römischen Provinzialmünzen erhielten ihren Namen durch ihre besondere Aufschrift: JUDAEA CAPTA.
Nach der Niederwerfung des jüdischen Aufstands (67-70 n. Chr.) und Eroberung der Provinz Judaea prägte der römische Feldherr und Kaiser Vespasian (69-79 n. Chr.) Sesterzen zur Feier seines bisher größten militärischen Erfolgs. So entstanden die ersten Judaea-Capta-Münzen. Die Inschrift Judaea Capta, die auf die Rückseite der Münzen geprägt wurde, bedeutet sinngemäß „Judaea i...
Judenkopfgroschen
Volkstümliche Bezeichnung der BärtichtenGroschen, die von 1444 bis 1451 in Sachsen die Oberwähr zu den minderwertigen Schildgroschen( Beiwähr) bildete. Der Name leitet sich von dem Münzbild der Rs. ab, der als Helmschmuck einen bärtigen Kopf zeigt, der von einem spitzen Hut bedeckt ist, wie ihn die Juden im Mittelalter tragen mussten.
Juliuslöser
Löser
Doppelte bis 16-fache Taler, die nach Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1568-1589) benannt sind. Die Juliuslöser zeigen meist auf der Vs. das Brustbild des Herzogs und die Jahreszahl, umgeben von mehreren Tierkreis-, Planeten- und Schriftzeichen. Die Rs. zeigt den von zwei Wilden Männern gehaltene Wappenschild, umgeben von Planeten- und Tierkreiszeichen, darum mehrere Schriftkreiszeichen, darunter auch der Spruch des Herzogs "Aliis inservie(ndo) consum(or)" (Im Dienste der a...
Juliusturm
Nach Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1568-1589) benannter Turm der Spandauer Zitadelle (Berlin), der nach kaiserlicher Verordnung vom 22. Januar 1874 zur Aufbewahrung des deutschen Reichskriegsschatzes im Wert von 40 Millionen Talern diente. Die Rücklage wurde aus der Kriegsentschädigung von 5 Milliarden Francs entnommen, die Frankreich nach dem Versailler Frieden von 1871 zu zahlen hatte. Die Reserve war zur Kostendeckung für eine künftige Mobilmachung vorg...
Junk Silver
Eine unterschätzte Investment-Alternative
Junk Silver, oft als „Schrottsilber“ missverstanden, ist eine faszinierende Nische im Edelmetallmarkt, die sowohl für Anleger als auch für Sammler von großem Interesse sein kann. Entgegen der irreführenden Bezeichnung handelt es sich hierbei keineswegs um wertlosen Schrott, sondern um eine clevere Möglichkeit, in Silber zu investieren.
Was ist Junk Silver?
Junk Silver bezieht sich auf Münzen mit hohem Silbergehalt, die keinen besonderen Sammle...
Junkheitsgroschen
Bezeichnung einer Groschenmünze aus Aachen, die als älteste datierte Münze Deutschlands gilt. Der früheste Junkheitsgroschen war mit der Jahresangabe 1372 versehen.
Juno
Höchste römische Himmelsgöttin, Mondgöttin, Schutzgöttin der Frau, der Hochzeit, Geburt und verschiedener mittelitalienischer Städte. In der römischen Kaiserzeit trägt sie ähnliche Züge wie die griechische Hera. Sie ist auf römischen Münzen sitzend oder stehend mit den Attributen Schale oder Zepter dargestellt, manchmal steht zu ihren Füßen ein Pfau.
Darstellung der Juno auf einem Denar der Julia Maesa
Jupiter
Höchster römischer Himmelsgott, Gott der Blitze, der die Eidbrüchigen mit dem Aussenden der Blitze bestraft, sowie Schutzgott Roms. Seine Attribute sind Zepter und Blitze, manchmal sitzt ein Adler zu seinen Füßen.
Justieren
Das Berichtigen oder Zurichten von Schrötlingen auf ihr vorgeschriebenes Gewicht. Früher unterschied man das Justieren al marco, bei dem eine bestimmte Anzahl von Platten auf das erforderliche Durchschnittsgewicht gebracht wurde, und das Justieren al pezzo, bei dem das Gewicht einzelner Stücke innerhalb vorgeschriebener Abweichungen stimmen musste. Wenn das Stück zu wenig wog, musste es noch einmal eingeschmolzen werden, wog es zuviel, konnte es mittels Justierfeilen, seit de...
Justo
Portugiesische Goldmünze, die 1485 unter João (Johann) II. (1481-1495) im Wert von 2 Cruzados eingeführt wurde. Die 22-karätige Goldmünze mit einem Feingewicht von ca. 5,29 g ist nach ihrer rückseitigen Umschrift benannt: IVSTVS SICVT PALMA FLOREBIT. Das Halbstück wird als